
Restmüllanalyse des Bundesumweltamts
Im Juni 2020 wurde eine vergleichende Studie des Umweltbundesamts (UBA) veröffentlicht, in welcher der Anteil von Problemstoffen und verwertbaren Materialien im Siedlungsrestabfall analysiert und der letzten Studie zum Thema aus dem Jahr 1985 gegenübergestellt wurde.
Die gute Nachricht: Die Gesamtmenge an Restmüll pro Kopf hat sich im Schnitt fast halbiert. Waren es 1985 noch rund 239 kg im Jahr, warf der Einwohner im Jahr nun nur noch 138 kg in den Restmüllbehälter.
Dass dies noch kein Grund zum Stolz auf die Schulterklopfen und zurücklehnen ist, zeigen die Detailzahlen. So landen immer noch rund 50kg nativ organische Abfälle, also Bioabfälle, in unserem Hausmüll. Das entspricht in etwa einem Drittel des Gesamtbioabfalls je Einwohner und Jahr.
Rund 34kg setzen sich aus Wertstoffen zusammen, für die es in jeglichen Strukturen gut erschlossene und praktikable Rücknahmesysteme gibt. Hier kann jeder Einwohner seinen Beitrag verbessern, indem ein Gedankengang ggf. der Bequemlichkeit vorgezogen wird.

Auch lässt sich der Studie entnehmen, das vor allem die Städter ein Problem mit der Mülltrennung haben. Hier werden die meisten Ressourcen verschwendet.
Deutschland ist also noch lange nicht am Ziel, was die Aufklärung seiner Bürger betrifft. Beispielsweise muss an der Akzeptanz der Biotonne gearbeitet werden. Und natürlich muss die Industrie nach wie vor Anstrengungen unternehmen zukünftigen Abfall noch vor der Entstehung zu verhindern.
kg/a | Sonst. Abfälle | Problem-und Schadstoffe | Bioabfall | Alttextilien | Verbundstoffe | Kunststoffe | Metalle | Altglas | Altpapier | Summe |
1985 | 39,78 | 1,22 | 79,56 | 6,12 | 9,18 | 15,91 | 9,79 | 27,54 | 49,57 | 238,68 |
2020 | 43,46 | 0,70 | 50,41 | 4,49 | 5,48 | 8,63 | 2,56 | 5,84 | 6,62 | 128,19 |
Link zum Umweltbundesamt für die weitere Recherche.

